Sonntag, 16. September 2018 um 16 Uhr mit Dr. Cordula Tollmien
Die Historikerin Cordula Tollmien ist die wohl beste Kennerin der Lebensgeschichte dieser bedeutenden Mathematikerin. Dabei geht es in diesem Lehrhaus nur am Rande um Noethers Mathematik, dafür umso mehr um ihre Familiengeschichte.
Emmy Noether (1882 bis 1935), die von 1915 bis 1933 in Göttingen lebte und lehrte, war die bedeutendste Mathematikerin des 20. Jahrhunderts, ja vielleicht sogar die bedeutendste Mathematikerin überhaupt. Und sie war Jüdin. Was aber war jüdisch an ihr?
Zur Beantwortung dieser Frage werden wir uns tief in ihre Familiengeschichte hineinbegeben, in der es große Rabbiner ebenso gab wie in der 1848-er Revolution engagierte liberale Juden. Dabei wird es auch um die Judengesetzgebung der damaligen Zeit gehen und um die antisemitischen Vorurteile, denen ihr Vater Max Noether (1844 bis 1921), Mathematikprofessor in Erlangen und der erste Akademiker in der Familie, ausgesetzt war.
Zudem soll diskutiert werden, was die Gründe dafür gewesen sein könnten, dass Emmy Noether 1920 aus der jüdischen Gemeinde austrat und warum Einstein nach ihrem überraschenden Tod 1935 konstatierte, dass sie keine gute Jüdin gewesen sei.
Zwei weitere Veranstaltungen im September im Löwenstein:
- September, 20 Uhr: Das jiddische Lied des Monats, diesmal „Tumbalalaika“.
- September, 18 Uhr: Feierabendmusik mit Carolin Dahlem (Blockflöte, Gesang) und François Lilienfeld Werkeinführungen und Klavier): Traditionelle jüdische Melodien (etwa 45 Minuten). Moment der Harmonie und Besinnung zwischen den Hohen Feiertagen Rosch Haschana (Neujahr) und Jom Kippur (Versöhnungstag).
Der jüdisch-christliche Kalender für 2019 ist erschienen. Er umfasst das komplette jüdische Jahr 5779 sowie die ersten Monate 5780. Ab 10. September wird der Kalender gegen eine Mindestspende in Höhe von 1 EUR pro Stück bei den Innenstadtbuchhandlungen Hertel und Roter Buchladen sowie in der Begegnungsstätte Löwenstein erhältlich sein.